Wanderung durch die Massaschlucht mit Blick auf den Aletschgletscher
Bei unserer Reiseplanung bin ich auf ein Bild der Massaschlucht mit der Hängebrücke gestoßen und wusste, da will ich hin!
Wir haben die Wanderung Anfang Oktober gemacht und die Bäume waren schon schön gelb. Man kann die etwa fünfstündige Wanderung von beiden Seiten der Schlucht starten. Wir sind von Mörel mit der Seilbahn auf die Riederalp gefahren und haben dort unsere Wanderung begonnen. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert.
Der Aletschwald
Von der Riederalp läuft man durch den Aletschwald leicht bergab zur Massaschlucht. Der Wald ist ein echter Märchenwald und war morgens noch mit Raureif überzogen, was besonders toll aussah. Auch haben wir jede Menge Eichhörnchen und andere Wildtiere gesehen.
Aussichtspunkt Aletschgletscher
Zwischendurch ist ein Aussichtspunkt auf den Aletschgletscher angeschrieben, den man sich unbedingt ansehen sollte. Man muss dafür 15 Minuten hin und wieder zurücklaufen, da er nicht auf dem Weg liegt, aber es lohnt sich.
Ein erster Blick auf die Hängebrücke
Danach kommt man am Grünsee vorbei und von dort ist es dann nicht mehr weit, bis man einen ersten Blick auf die Hängebrücke unten in der Schlucht werfen kann. Wir wurden einen Teil der Strecke von zwei sehr penetranten Ziegen mit Glöckchen um den Hals verfolgt. Sie waren einfach nicht abzuschütteln und man hatte immer das Gebimmel im Nacken. Sie waren ganz zutraulich und friedlich, aber mit Hund weiß man ja nie. Irgendwann haben wir es aber doch geschafft sie abzuschütteln. 😀
Überquerung der Massaschlucht
Die Hängebrücke hat eine Spannweite von 124 m und führt über die 80 m tiefe Massaschlucht. Aiko mussten wir auf die andere Seite tragen, da der Gitterboden der Brücke sich nicht so gut für seine Pfoten eignete und es war für Aiko auch etwas gruselig. Tragen hat er sich aber lassen und während er brav auf der anderen Seite gewartet hat, haben wir auf der Brücke gestanden und die Aussicht bestaunt. Direkt unter der Brücke schlängelt sich ein türkiser Fluss aus Schmelzwasser durch die Schlucht und in der Ferne sieht man den Aletschgletscher. Es war wirklich sehr beeindruckend. Nur Höhenangst sollte man nicht haben. In dieser Gegend stehen viele Lerchen, die sich im Herbst wunderschön färben. Die Landschaft hat mich so eher an Kanada erinnert.
Bergauf zu Belalp
Danach ging es relativ steil bergauf zur Belalp. Vorbei an Weidevieh und Bergidylle mit wunderschöner Aussicht. Von der Belalp fuhr die Seilbahn nur stündlich, so dass wir relativ lange warten mussten und alle Restaurants hatten Betriebsferien bis zum Start der Skisaison. Die Pläne schaut man sich also besser vorher schon an. Im Tal kommt man dann mit Bus und Bahn wieder zum Auto.
Unser Fazit
Es war eine Wanderung mit wunderschönen Aussichten, bei der wir eigentlich ständig etwas anzuschauen hatten und gar nicht gemerkt haben wie die Zeit vergeht. Besonders der Aletschwald und der Gletscher haben uns sehr beeindruckt. Diese Wanderung würden wir auf jeden Fall wieder machen.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Dauer der Wanderung: etwa 5 Stunden
- Länge der Wanderung: 11 km
- Höhenmeter: Aufstieg 878 m, Abstieg 707m
- Schwierigkeit: mittel (Schwindelfreiheit ist Voraussetzung, ansonsten ist der Weg gut machbar, aber es sind einige Höhenmeter zu bewältigen)
- Wanderung kann von der Riederalp zur Belalp oder umgekehrt gewandert werden
- Auf Fahrpläne achten, um längere Wartezeiten zu vermeiden
- Es gibt ein Rundfahrticket Hängebrücke für 28,20 CFH (Stand Oktober 2019), in dem die öffentlichen Verkehrsmittel im Tal und eine Berg- und eine Talfahrt (Riederalp-Belalp) inbegriffen sind