Zweieinhalb Wochen Camping Roadtrip durch Norwegen
Tag 1: 05.07.18: Anreise nach Kristiansand, Norwegen
Nachts um 1:00 machen wir uns auf den Weg und fahren die 10 Stunden bis zur Fähre in Hirtshalz, Dänemark. Um 17:00 startet unsere Fährüberfahrt. Wir sollen mindestens 90 Minuten vorher da sein, was wir auch locker geschaffen. Es bleib auch noch Zeit für einen schönen langen Spaziergang mit Aiko. Die Fährüberfahrt von 17:00-19:15 ist eher speziell. Hunde müssen im Auto bleiben und dürfen nicht mit nach oben aufs Schiff genommen werden. Wir bleiben also bei Aiko. Leider schaukelt es unten im Schiff viel mehr als oben, also sind wir alle seekrank. Zum Glück habe ich Tabletten dabei und es bleibt alles drin. In Kristiansand angekommen fahren wir schon mal ein Stück Richtung Preikestolen und übernachten in Sandness auf dem Campingplatz (230 NOK, Hunde gratis).
Tag 2: 06.07.18 Preikestolen
HWir machen uns um 11:30 auf den Weg zum Preikestolen. Vier Stunden Autofahrt und eine kurze Fährüberfahrt (116NOK) später erreichen wir den Parkplatz (200 NOK). –> für mehr Infos siehe Beitrag Preikestolen
Die relativ kurze Wanderung ist zur Einstimmung perfekt und die Aussicht enttäuscht uns nicht. Abends übernachten wir auf dem Campingplatz Preikestolen Camping (320 NOK mit Strom, Hunde gratis).
Blogbeitrag: Einmal die Füße vom Preikestolen in Norwegen baumeln lassen
Tag 3: 07.07.18 Fahrt Richtung Trolltunga
Da das Wetter morgen am besten werden soll, fahren wir gleich in die Nähe der Trolltunga und suchen uns dort einen Campingplatz, damit es gleich losgehen kann. Dazwischen liegt wieder eine kurze Fährüberfahrt (116 NOK).
Am Campingplatz angekommen, haben wir uns noch etwas in dem kleinen Ort umgesehen und sind spontan zu einigen Gletschern in der Nähe gefahren.
Tag 4: 08.07.18 Trolltunga
Am Vormittag haben wir eine Weile gebraucht bis wir unsere Campingausrüstung sortiert und verstaut hatten, da wir in der Nähe der Trolltunga übernachten wollen. Der Parkplatz kostet 500 NOK für 24 Stunden. Nach 5 Stunden erreichen wir die Trolltunga und können diese atemberaubende Landschaft genießen. Definitiv ein Highlight unserer Reise.
Blogbeitrag: Die wohl spektakulärste Wanderung in Norwegen: Unser Trip zur Trolltunga mit Übernachtung
Tag 5: 09.07.18 Trolltunga – Kinsarvik
Nach einem letzten Blick auf die Trolltunga machen wir uns um 11:30 wieder auf den Rückweg. Auf dem Parkplatz angekommen gibt es erst mal Eis und Cola. Anschließend fahren wir nach Kinsarvik und suchen uns dort einen Campingplatz.
Tag 6: 10.07.18 Husedalen Tal – Bergen
Heute haben wir eine Wanderung zu zwei der vier Wasserfällen im Husedalen Tal gemacht. Da sie gerade nicht so viel Wasser führen, kann man an manchen Stellen durch sie hindurch laufen. Anschließend fahren wir weiter bis Bergen und suchen uns einen Campingplatz für die Nacht. Dort mieten wir uns eine kleine Holzhütte (750 NOK).
Tag 7: 11.07.18 Bergen
Im Zentrum von Bergen kann man nur max. 30 Minuten bis 2 Stunden parken, daher stellen wir unser Auto im 24 Stunden Parkhaus Bygarasjen am Busbahnhof ab (130 NOK für 24 Std.). Der Fischmarkt nahe der Altstadt Brygge ist nur etwa 1 km Entfernt. Dort probieren wir verschiedene Fischgerichte und schlendern durch die Altsadt, wo wir auch die berühmten bunten Holzhäuser am Wasser finden. Danach steigen wir noch auf einen Hügel, um auf die Stadt sehen zu können. Nach einem Tag in Bergen geht es wieder zurück in unsere Holzhütte.
Tag 8: 12.07.18 Bergen – Sognefjord
Den heutigen Tag verbringen wir bis zum Nachmittag nochmal in Bergen. In einem Cafe planen wir unsere weitere Reiseroute. Danach fahren wir die Strecke bis zum Sognefjord (dem zweitgrößten Fjord Norwegens) und finden einen der schönsten Campingplätze unserer Reise (Botnen Camping, 200 NOK). Es sind kaum andere Camper da und wir bekommen einen wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen. Aiko planscht abends nochmal im Fjord.
Tag 9: 13.07.18 Sognefjord – Geiranger Fjord
Auf dem Weg nach Geiranger halten wir immer mal wieder an schönen Stellen, die es haufenweise auf der Fahrt gibt. Aiko darf auch nochmal eine Runde schwimmen. Anschließend wollen wir gegen Abend in Geiranger einen Campingplatz finden. Bisher war das auch absolut kein Problem, aber Geiranger ist sehr touristisch. Hier sieht man auch die ersten riesigen Hotels stehen und nach langem hin und her können wir uns noch auf einen Campingplatz ins letzte Eck quetschen (200NOK).
Tag 10: 14.07.18 Geiranger Fjord
Heute haben wir uns ein Motorboot gemietet (500 NOK für 2,5 Stunden), um zu den Seven Sisters (Wasserfällen) zu fahren. Keiner von uns ist jemals Motorboot gefahren. Der Vermieter erklärt uns kurz wie es funktioniert und los geht’s. Wäre in Deutschland bestimmt nicht so einfach gewesen. Nachdem wir ausdiskutiert haben, was alles mit ins Boot soll, haben wir die Schwimmwesten natürlich im Auto vergessen. Zum Glück wurden sie nicht gebraucht. Eine Motorbootfahrt kann ich nur empfehlen. So kann man sich die Wasserfälle in Ruhe angucken und das Fahren macht echt Spaß. Ansonsten haben uns die anderen Fjorde mindestens genauso gut gefallen, da das Geiranger Fjord schon sehr überlaufen ist. Am zweitgrößten Fjord waren dagegen nur etwa 10 Leute.
Tag 11: 15.07.18: Trollstigen – Trondheim
Die Trollstigen ist wirklich eine ganz besondere Straße. Auf 11 Haarnadelkurven schlängelt man sich auf dieser berühmten Gebirgsstraße ins Tal. Norwegische Legenden besagen, dass die Trolle jede Nacht in den Bergen umherwandern und morgens mit dem ersten Sonnenstrahl zu Stein erstarren.
Oben auf dem Berg gibt es einen verglasten Aussichtspunkt, von dem man auf die Trollstigen hinunterschauen kann. Von dort folgen wir einem Trampelpfad bis zu einem Wasserfall. Hier ist die Aussicht noch schöner und wir sind fast alleine. Danach sind wir natürlich die Trollstigen hinuntergefahren. Man muss an engen Stellen immer mal wieder warten und schnell ist man wirklich nicht unterwegs, aber es ist trotzdem witzig.
Danach fahren wir weiter bis zur Atlantic Ocean Road. Eine kurze, aber spektakuläre Straße, die verschiedene Inseln mit ausgefallenen Brücken verbindet. Im Vorbeifahren sehen wir jede Menge Angler und versuchen auch mal unser Glück. Constantin hat nämlich die Angel von seinem Opa dabei und bis jetzt war ihm das Anglerglück noch nicht hold. Nach kurzer Zeit haben wir beide einen kleinen Fisch geangelt. Als ich die Angel ein letztes Mal auswerfen will, denke ich erst sie steckt fest. In Wirklichkeit habe ich einen ziemlich großen Fisch gefangen. Die anderen Angler geben bewundernde Kommentare ab und eine alte Frau hilft uns den Fisch auf die Brücke hochzuziehen auf der wir stehen. Das nennt man dann wohl Anfängerglück.
Anschließend suchen wir uns schnell eine Holzhütte auf einem Campingplatz, um unseren Fisch zubereiten zu können. Der nette Besitzer leiht uns sogar noch seinen Grill inklusive Kohle aus. Zum Glück kommen grade einige Fischer von einer Bootstour zurück, die uns helfen unseren Fisch zu filetieren. Das ist echt nicht einfach und mein kleiner Fisch, an dem ich geübt habe, ist mehr Matsch als Filet. Insgesamt haben wir aber mehr als genug Fisch um alle drei davon satt zu werden.
Tag 12: 16.07.18 Atlantic Ocean Road – Trondheim
wir fahren die restliche Strecke bis nach Trondheim und halten zwischendurch an einem Fjord zum Baden an. Hier will Aiko einfach nicht verstehen, dass Fjorde aus Salzwasser bestehen und lässt sich sein Frühstück durch den Kopf gehen. Nach etwas normalem Wasser ist aber alles wieder gut. Abends suchen wir uns einen Campingplatz in der Nähe von Trondheim.
Tag 13: 17.07.18 Trondheim
Heute stand Trondheim auf dem Programm. Es ist tatsächlich der erste Tag an dem es etwas nieselt. Die schönen bunten Holzhäuser am Wasser gefallen uns sehr gut, ansonsten fanden wir Bergen mit seiner tollen Altstadt aber irgendwie netter. Wir essen Tapas und fahren abends zurück zum Campingplatz.
Tag 14: 18.07.18 Jotunheimen Nationalpark
Weiter geht’s von Trondheim Richtung Jotunheimen Nationalpark. Unterwegs halten wir an und machen eine schöne Wanderung durch die besondere Landschaft. Abends finden wir einen urigen Campingplatz irgendwo im nirgendwo.
Tag 15: 18.07.18 Jotunheimen Nationalpark (Besseggen Grat)
Die Wanderung über den Besseggen Grat ist ein letztes Highlight auf unserer Reise. Sie führt, wie der Name sagt, über einen Grat, auf dem man an der schmalsten Stelle eine Wahnsinns Aussicht auf einen blauen und einen grünen See hat.
Wieder wandern erst am Nachmittag los, da wir am rechten See übernachten wollen. Dazu wandern wir bis dorthin, bauen unser Zelt auf und lassen die Campingsachen dort, bevor wir uns an den steilen Aufstieg durch ein Geröllfeld nach oben zum Grat machen. Diese Wanderung hat sich wirklich gelohnt und am Abend sind wir fast die einzigen auf dem Grat. Wir laufen einmal darüber und genießen die Aussicht. Danach steigen wir auf der anderen Seite wieder ab zum See und laufen um ihn herum zu nserem Zelt. Es gibt allerdings keinen richtigen Weg und es dauert viel länger als gedacht. Alternativ kann man den selben Weg wieder zuück gehen oder eine Fähre über den See nehmen. Die fahren aber nur bis zum Nachmittag.
Der Jotunheimen Nationalpark hat uns sehr gut gefallen. Hier hätten wir gerne mehr Zeit verbracht. Leider war das in 2,5 Wochen nicht möglich, aber wir kommen bestimmt wieder.
Tag 16: 20.07.18 Jotunheimen
Nach einer Nacht im Zelt mit toller Aussicht packen wir zusammen und machen uns auf den Rückweg. Wir übernachten in einem Örtchen etwa drei Autostunden von Kristiansand entfernt.
Tag 17: 21.07.18 Rückfahrt
Heute Morgen machen wir uns auf den Rückweg zur Fähre und fahren die 10 Stunden von Hirtshals wieder nach Hause.
Unser Fazit
Norwegen war definitiv eines unserer schönsten Reiseziele. Man sollte bei der Reiseplanung beachten, dass man nur sehr langsam auf den Straßen vorankommt. Dafür gibt es überall etwas zu sehen und wir haben immer mal an der Straße angehalten, um uns etwas anzusehen. Campingplätze gibt es sehr viele und sie fügen sich schön in die Landschaft ein. Oft liegen sie direkt am Fjord und für Aiko mussten wir nie etwas bezahlen. Er war auf jedem Campingplatz, den wir spontan angesteuert haben, willkommen. Mit unserer Planung waren wir ganz zufrieden. Mehr wäre in 2,5 Wochen nicht möglich gewesen. Unser Programm war schon relativ straff. Im Nachhinein hätte ich Trondheim vielleicht weggelassen und hätte dafür noch eine Wanderung im Jotunheimen Nationalpark gemacht.
Unsere Reise kurz zusammengefasst
Tag 1: Anreise nach Kristiansand
Tag 2: Wanderung Preikestolen
Tag 3: Fahrt Richtung Trolltunga
Tag 4: Wanderung Trolltunga
Tag 5: Rückweg Trolltunga und Fahrt nach Kinsarvik
Tag 6: Wanderung Husedalen Wasserfälle – Fahrt nach Bergen
Tag 7: Stadtbummel in Bergen
Tag 8: Sognefjord
Tag 9: Fahrt zum Geiranger Fjord
Tag 10: Bootstour auf dem Geiranger Fjord
Tag 11: Trollstiegen – Atlantic Ocean Road
Tag 12: Restliche Fahrt nach Trondheim
Tag 13: Stadtbummel durch Trondheim
Tag 14: Jotunheimen Nationalpark
Tag 15: Jotunheimen Nationalpark – Besseggen Gratwanderung
Tag 16: Rückweg von der Gratwanderung nach Übernachtung
Tag 17: Heimreise
Unsere Packliste findet ihr hier: Packliste Camping Roadtrip Norwegen
4 Kommentare
Elo_dogs_sport
Das sind sooo wunderschöne Bilder ? ? ? ich bin hin und weg. Danke, dass du uns mitgenommen hast auf deine Reise. Wir freuen uns schon auf die nächste.
❤️
Melanie
Danke für deinen lieben Kommentar udn schön, dass es dir gefällt 🙂 Die nächste Reise geht bald los und da werden wir auch wieder berichten. 🙂
Nina
Wirklich ein wunderschöner Beitrag und sehr inspirierend! Wir werden demnächst auch einen Road Trip nach Norwegen wagen und stecken mitten in der Planung. Die Anreise mit Hund macht uns allerdings etwas Bauchschmerzen, da wir unsere Kleine weder alleine im Auto lassen wollen, noch in eine Zwinger sperren wollen.
Hab ich das richtig verstanden das ihr im Auto bleiben durftet? mit welcher Fähre wart ihr unterwegs?
Wir tendieren im Moment dazu über die Brücken zu fahren, allerdings ist das natürlich auch echt weit und würde viel Zeit schlucken…
Melanie
Vielen Dank 🙂 Wir haben die kürzeste Fähre von Hirtshalts in Dänemark nach Kristiansund genommen und sind bei Aiko im Auto geblieben. LG